CHRISTOPH HERNDLER

„hm/mh“ für Stimme, Bläsertrio und Zuspielband (UA 2012 Festival für die Beweglichkeit)

In „hm/mh“ setzt Christoph Herndler über den Rekurs auf Minimaläußerungen dem eine andere Folie einer Entstehung von Sprache entgegen. Die Stimme ist dabei angehalten, sich selbst unterbrechende Bestätigungen und Verneinungen einzubeziehen, und die Laute werden in ihren Erweiterungen zu einer Schicht, die sich mehr und mehr aus den Wörtern herauslöst. Als Ausgangspunkt nimmt Christoph Herndler das seit 2002 täglich wachsende Lyrik-Projekt "Nicht bei Trost" des Schweizer Poeten Franz Dodel. Um diesem offenen Charakter gerecht zu werden, sind in "hm_mh" 8 Regeln formuliert, die es ermöglichen aus jeder beliebig wählbaren Textstelle eine Vokalstimme zu generieren. Dabei ist die Silbenanzahl eines jeden Wortes das entscheidende Kriterium für die direkt aus dem Text entstehende Notationsform. In dieser Abhängigkeit von Klang und Wort wird sich je nach gewähltem Textabschnitt die Vokalstimme immer anders formen. Die Partitur erfasst somit auch jene Zeilen des ständig wachsenden Textes, die noch nicht geschrieben sind.

 

herndler grafik hm

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