PETER JAKOBER in/visibile (UA 2011)

Text >> Wolfgang Hofer

Die Person Elsa aus Richard Wagners und Salvatore Sciarrinos Lohengrin steht im Mittelpunkt dieses Stückes. Freigesetzt aus jeglicher mythischer Welt, soll ihre Position im 21. Jhdt neu beleuchtet werden. Sie selbst, wird losgelöst von der Figur des Lohengrin in den Mittelpunkt des Stücks gerückt. Für in/visibile wurde ein Zitat aus dem Libretto von Salvatore Sciarrinos Lohengrin zum zentralen Anhaltspunkt für die Komposition: „Passate mi prima uno specchio“. – Mitten im Spiegel gerät Elsa plötzlich zwischen die Zeiten. Nach-sinnend und träumend zwischen den Potenzialen ihrer Jetzt-Zeit und all dem Unabgegoltenen im Vergangenen geht es ihr darum, sich selbst neu zu (er)finden. Hinter dem Spiegel neue Möglichkeiten zwischen den Wirklichkeiten zu entdecken. Mit dem Ausspruch Always Else in der Mitte des Stücks, wird ein einfach kompliziertes – immer wieder erneut auf anderen Wegen, im Namen des ganz Anderen, im Namen anderen Chiffren und Inkognitos vor sich selbst: Aufbrechen dargestellt. Die fragile Position Elsas erfährt im klanglichen Geschehen ihre Entsprechung. Für mich stellt dabei die Stimme als zutiefst menschliche Klangerzeugung den Anfangspunkt eines klanglichen Bogens, der sich im Weiteren immer weiter vom menschlichen Körper als Klangerzeuger wegbewegt. Die Orgelpfeife mit ihren stark atemorientierten Geräuschen einerseits, das Saiteninstrument in weiterer Folge und letztlich rein elektronisch generierte Klänge der Live-Elektronik, die die live gespielten Klänge zeitverzögert und verändert zuspielen und ein Zuspielband, das den Klangraum gegen Ende des Stückes gänzlich ausfüllen wird. (Wolfgang Hofer und Peter Jakober)

Peter Jakober >> Komposition, Live-Elektronik

Annelie Gahl >> Violine

Gina Mattiello >> Stimme

Markus Krispel >> Orgelpfeifen

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