Alice im Wunderland: Ein Traumthema aus kompositorisch-klanglicher Sicht: Eine bizarre Audio-Landschaft aus einem außergewöhnlichen Gemisch von Stimmen und Lauten, die, das innere Ohr stimulieren und die musikalische Phantasie katapultieren.
Eine Schauspielerin/Stimmperformerin und ein weiterer Vokalist schlüpfen mittels schneller Wechsel in die unterschiedlichen Rollen. Sie singen melodische Linien, die nur vage an Belcanto erinnern, sie lispeln, sprechen ungewöhnlich schnell, produzieren eigenartige Laute mit ihrem Stimmapparat, kurz, sie setzen alle Facetten ihrer stimmlichen Möglichkeiten ein und dort, wo die kompositorische Phantasie schier „unmögliches" verlangt, eilt die Elektronik zu Hilfe; die Stimmen erklingen live und werde zusätzlich elektronisch bearbeitet. Alice klingt wie eine Sirene und die Raupe wie ein „Alien".
Eine äußerst vielschichtige Ästhetik bestimmt die musikalische Struktur des Stückes; die Elektronik ist wie die stimmperformativen Textflächen gleichermaßen präsent: von dichten Sinustonkomplexen, elektronisch erzeugten Chorälen über wilde techno-drumbeats bis hin zu ätherischen Akkordeon-Klängen, die, die einsame Stimme einer Violine trösten. Die Landschaften, die Alice durchwandert, sind einerseits nicht von dieser Welt, anderseits, entdeckt man in ihnen die Absurdität des Alltäglichen, ja des Lebens selber und dies auf einmalige Art und Weise.
Eine schräge Mischung aus „alltäglichem" und „artifiziellem" spiegelt sich in der Alice-Musik wider. Musik und Text erscheinen einerseits lustvoll, spielerisch und frech, andererseits, poetisch, abstrakt und eigenartig-humorvoll.
(Periklis Liakakis)
Besetzung
STIMMEN >> Gina Mattiello und Christian Reiner
LIVE-ELEKTRONIK >> Periklis Liakakis
VIOLINE >> Fani Vovoni
ACCORDEON>> Martin Veszelovicz
INSZENIERUNG/ RAUM >> Ernst Marianne Binder
MUSIKALISCHE LEITUNG >> Periklis Liakakis
aufgenommen >> August 2012, echoraum, Wien
Mix >> Periklis Liakakis